Citizen Science – GEWISS Fachforum Leipzig

Am 17. und 18. September fand in Leipzig das Fachforum „Citizen Science“ des GEWISS Konsortiums statt. Wir waren ein wenig gespannt, was von so einem Forum zu erwarten ist und vor allem (da dort fast nur akademische Institutionen, Stiftungen und einige wenige zivilgesellschaftliche Institutionen anwesend waren), wie eine Konkretisierung des Begriff Bürgerwissenschaft aus der Perspektive dieses Konsortiums aussieht. Im Grunde kann gesagt werden, dass die Organisatoren mit einem guten Ansatz gestartet sind, doch in den Workshops und Gesprächsrunden immer wieder der Top-Down Ansatz der akademischen Institutionen durchschien. Dennoch wurden meiner Meinung nach die wichtigen Fragen beleuchtet :

– Bürger als Wasserträger der Wissenschaft in Citizen Science Projekten ?
– reale Partizipation der Zivilgesellschaft in den Projekten
– Open Data und Zugang zu den mit den Projekten verbundenen wissenschaftlichen Publikationen

Dennoch wird (wenn überhaupt) es noch einige Zeit dauern, bis überhaupt geklärt ist was Citizen Science ist bzw. ob dieser Begriff überhaupt gebraucht wird. Es könnte ja durchaus sein, dass dieser Begriff (aus der Sicht der akademischen Institutionen) und seine Projekte benutzt wird, um eine Imageaufwertung ebenjener Institutionen zu bewirken, ohne dass die eigene Deutungshoheit aufgegeben wird.

Da wir zugegebenermaßen aus der Maker-Community kommen, haben wir zu einigen Fragen andere Antworten und auch andere Projekte. Eine Grundhaltung ist der Bottom-Up Ansatz und vor allem eine reale Umsetzung von Partizipation. Das heißt nicht, dass in den Projekten nicht mit akademischen Institutionen zusammengearbeitet wird, wenn ja dann soll dies doch auf Augenhöhe geschehen. Das ist nicht einfach, kann aber dennoch zu Win-Win Situationen für beide Seiten führen. Übertragen auf die Bürgerwissenschaft heißt das: Es müssen Bedingungen für gute außeruniversitäre Forschung geschaffen werden und es muss möglich sein von der Zivilgesellschaft ausgehend Forschungsprojekte an Universitäten zu initiieren. Es gibt noch eine Menge mehr Forderungen das Würde aber das Thema zu sehr erweitern. Eine Menge dieser Dinge werden aber auch schon selbstorganisiert in den verschiedenen Szenen und Communities umgesetzt und ausprobiert (übrigens meist ohne die Universitäten)

Und vielleicht zum Schluss. Bürgerwissenschaftler sind keine Hobbyforscher, sondern haben Kompetenzen die dem klassischen Wissenschaftsbetrieb teilweise schon verlorengegangen sind.

Link zur Veranstaltung : http://www.buergerschaffenwissen.de/auftaktdialogforen

Erstes Poster unseres Citizen Science Projekts :
offenes Air-Quality Sensornetzwerk für Potsdam

Mario – machBar Potsdam

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